Die Sportart Skilanglauf hat sich neben dem Leistungssport in den letzten Jahren auch zunehmend im Breitensport etabliert. Zuletzt wurde der Skilanglauf in der breiten Bevölkerung durch die Corona-Pandemie noch populärer. Dabei spielt auch der gelenkschonende und verletzungsarme Charakter der Sportart eine entscheidende Rolle in der Prävention bzw. Rehabilitation.
Während man im Breitensport die bereits erwähnten gesundheitlichen Aspekte schätzt und nutzt, zielt der Leistungssport auf die schnellstmögliche Bewältigung einer gewissen Streckenlänge ab. Neben den konditionellen Fähigkeiten des Athleten hat auch die Lauftechnik eine große Bedeutung, die so vortriebsgenerierend, aber auch so ökonomisch wie möglich gestaltet werden sollte.
Die verschiedenen Kopplungsmöglichkeiten von Arm- und Beinarbeit in den Skilanglauftechniken fordern den Sportlern ein hohes Maß an koordinativen Fähigkeiten ab. Auch die muskuläre Beanspruchung sowie die Gelenkwinkel variieren in den unterschiedlichen Techniken und stellen Athleten sowie Trainer vor die Aufgabe, ein objektives, ökonomisches und den maximalen Vortrieb generierendes Technikleitbild zu etablieren.
Eine besonders große Bandbreite an verschiedenen Technikausführungen kann man im Bereich der Stockeinsätze erkennen. Die recherchierte Literatur zur Bewegungsanalyse und zu Technikmodellen des Stockeinsatzes belegt, dass bislang nur wenige Untersuchungen zu diesem Thema und speziell im Bereich des Ellenbogens existieren. Daher zielt diese Feldstudie auf die Untersuchung der Korrelation der Gelenk- und Rumpfwinkel beim Skirollerlauf mit deren biomechanischen Auswirkung auf den Vortrieb. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den muskuloskelettalen Ketten der oberen Extremität, um die größtmögliche Vortriebskraft durch die Kraftübertragung auf den Skistock zu ermöglichen.
Dabei sollen die zugehörigen Gelenkwinkel des Schulter- sowie des Ellenbogengelenks analysiert, die Muskelaktivitäten ausgewählter Muskeln durch Elektromyographie erfasst sowie die wirkenden Stockkräfte gemessen werden. Ebenso wird ein Augenmerk auf den Einfluss unterschiedlicher Stocklängen auf den Vortrieb gelegt.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um das Technikleitbild zu objektivieren sowie individuelle Optimierungen im Bereich der Trainingsimpulse, dem Techniktraining sowie bei der Ausrüstung vorzunehmen.
Biomechanische Analyse der oberen Extremität unter Berücksichtigung des Schulter- und Ellenbogengelenks im Biathlon- und Langlaufsport
MEMBER IN THE JOINT ACADEMIC PARTNERSHIP
since
Joint Academic Partnership Health
Prof. Dr.-Ing. Sebastian Dendorfer
Das Labor für Biomechanik (LBM) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sebastian Dendorfer hat seinen Forschungsschwerpunkt in den Bereichen MuskuloskelettaleSimulation, mechanisches Verhalten von Biogeweben und Implantattechnologie. Das LBM ist als eines von weltweit nur drei AnyBody Knowledge Centers ein anerkanntes Kompetenzzentrum im Bereich der muskuloskelettalen Simulation.
Forschungsschwerpunkte:
- Muskuloskelettale Simulation
- Orthopädische Biomechanik
Projects:
- Development and validation of a female musculoskeletal full body model to investigate the loads on the pelvic floor during different movements
- Determination of biomechanical functional parameters and muscle strengths in the lower extremity for rehabilitation and prevention
- Automated motion analysis of patients in everyday clinical practice for AI-assisted classification of biomechanical conditions of the lower extremities
- Real-time musculoskeletal simulation and evaluation of data from wearable smart-devices to prevent signs of aging
- Biomechanische Analyse der oberen Extremität unter Berücksichtigung des Schulter- und Ellenbogengelenks im Biathlon- und Langlaufsport
- Influence of stress on musculoskeletal loads in highly dynamic motion
- Musculoskeletal modelling of the shoulder complex and its application for EMG assessed pathologies
- Development and validation of a new musculoskeletal hand and elbow model and its application in the medical field
- Development of a Detailed Musculoskeletal Model of the Pelvic Floor for Biomechanical Analysis