Durch dynamische Veränderungen der Kriminalitätslage und Bedrohungen durch internationalen Terrorismus, steigen die Ansprüche an die mentale Leistungsfähigkeit von Spezialeinheiten der Polizei. Zudem unterliegen Polizeivollzugsdienstbeamte aufgrund des Miterlebens einschneidender Ereignisse einem erhöhten Risiko von Belastungsfolgeerkrankungen.
Führungskräfte haben eine Schlüsselfunktion inne, damit Einsatzteams gesund arbeiten können: Sie prägen durch ihr Verhalten den mentalen Zustand und beeinflussen die Handlungssicherheit sowie Belastungsverarbeitung ihrer Teams. Es ist daher bedeutungsvoll zu verstehen, welche internen Ressourcen Führungskräfte in Hochleistungsteams fördern und welche Herausforderungen ihnen bei der Ausübung eines gesundheitsförderlichen Führungsstils begegnen.
Das Promotionsprojekt wird dafür:
- Faktoren der Personalführung identifizieren, verstehen und analysieren, die die mentale Widerstandskraft erhöhen,
- Herausforderungen aufzeigen, die optimiert sowie im Blick behalten werden sollten,
- Empfehlungen für passgenaue, psychoedukative Fortbildung sowie angemessene Verhaltensweisen aussprechen, damit die mentale Belastbarkeit von Teammitgliedern langfristig und nachhaltig gefördert wird und
- Führungskräften spezialisierter Einsatzteams ermöglichen, branchenübergreifend voneinander zu lernen, um ihr professionelles Belastungsmanagement weiter zu verbessern. Dafür werden neben Spezialeinheiten der Polizei auch Teams der Luftrettung in das Sample der Studie integriert, um einen Einblick in andere Coping- /Mentalstrategien für charakteristische Ansprüche von Hochleistungsteams zu erhalten.
Das triangulative Forschungsdesign umfasst drei empirische Teile: Die Grundlage bilden teilnehmende ethnografische Beobachtungen in Spezialeinheiten der Polizei sowie Teams der Luftrettung. Ergänzt werden die Erkenntnisse durch Experteninterviews und Fokusgruppendiskussionen.