Hintergrund: Gesellschaftliche Entwicklungen stellen die Pflege vor die Herausforderung, eine bedarfsgerechte und bedürfnisorientierte Versorgungsqualität zu gewährleisten. Relevante Entwicklungen sind hier der demografische Wandel, der Einfluss einer wettbewerbsorientierten Gesundheitspolitik, der Arbeits- und Fachkräftemangel, die Akademisierung der Pflege und die damit verbundenen Veränderungen der Arbeitsgestaltung. Die aufgeführten gesellschaftlich relevanten Probleme führen in ihrer Wechselwirkung zu manifesten Versorgungsproblemen und erhöhen zudem den Kostendruck auf das Gesundheitssystem in Deutschland. Gesundheitspolitische Lösungen werden u.a. in der Förderung der Erforschung und Implementierung von Technologien gesehen, darunter Exoskelette. Exoskelette sind am Körper getragene mechanische Strukturen. Bisherige Forschung zeigt, dass passive Exoskelette eine körperliche Entlastung bei Tätigkeiten wie dem Heben oder Tragen leisten können. Unterstützte Tätigkeiten in der Pflege sind z.B. pflegebedürftigen Personen beim Aufstehen zu helfen oder sie im Bett umzulagern.
Für die Verwendung von Exoskeletten im Arbeitsalltag der Pflege gibt es bisher jedoch keine umfassende Forschung.
Forschungsfragen: Da jede Berufsgruppe und Branche unterschiedlichen gesellschaftlichen und organisationalen Einflussfaktoren unterliegt sowie subjektive Einstellungen mit sich bringt, stellt sich also die Frage, welche gesellschaftspolitischen Bedingungen die Akzeptanz von Exoskeletten in der Pflege prägen und wie die subjektive Akzeptanz der Pflegenden und Patienten beschaffen ist.
Methodik: Es wird ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt. D.h. es werden quantitative und qualitative Daten erhoben und ausgewertet. Diese sollen nicht nur zur Überprüfung von bestehenden Ergebnissen dienen, sondern auch eine Erkenntniserweiterung zulassen. Die verwendeten Methoden beinhalten ein Scoping Review, Fragebögen sowie episodische Interviews.