Ziel dieser Dissertation ist die Entwicklung und Validierung eines weiblichen muskuloskelettalen Ganzkörpermodells zur Berechnung der spezifischen Belastungen auf den Beckenboden während verschiedener Bewegungen. Das Modell soll die Belastungen auf den Beckenboden bei physiotherapeutischen Übungen, alltäglichen Aktivitäten und High-Impact-Sportarten analysieren. Zudem soll untersucht werden, wie sich Haltungsänderungen auf die Beckenbodenbelastung auswirken.
Das Projekt adressiert drei zentrale Forschungsfragen:
1. Welche Belastungen wirken bei physiotherapeutischen Übungen und Alltagsbewegungen auf den weiblichen Beckenboden, und können auf dieser Basiseffektive Präventionsübungen ausgewählt werden?
2. Welche Belastungen entstehen bei körperlicher Aktivität und High-Impact-Sportarten, und führen diese Aktivitäten zu Schädigungen der Beckenbodenstrukturen oder stärken sie die Beckenbodenmuskulatur?
3. Wie beeinflussen Änderungen der Haltungsparameter (Wirbelsäulenkrümmung, Beckenkippung) die Belastungen auf den Beckenboden?
Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein mehrstufiger Ansatz verfolgt. Zunächst wird ein weibliches muskuloskelettales Modell entwickelt, basierend auf den Ergebnissen einer Literaturrecherche. Dieses Modell wird durch eine experimentelle Studie validiert, bei der gleichzeitig Daten für die nachfolgenden Simulationen gesammelt werden. Die Simulationen liefern detaillierte Informationen über die Beckenbodenbelastungen bei verschiedenen Bewegungsabläufen. Anschließend wird ein KI-Modell entwickelt, das die Beckenbodenbelastungen anhand kinematischer Parameter prognostizieren kann, wodurch aufwändige Simulationen ersetzt werden. Daraufhin erfolgt eine umfassende Datenanalyse, um die Forschungsfragen zu beantworten und die Ergebnisse im Kontext der bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diskutieren.