Mit der Entdeckung der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19 ist es uns erneut klar geworden wie wichtig Medikamente für uns sind. Die Mittel mit denen die physiologischen Funktionen durch eine pharmakologische, immunologische oder metabolische Wirkung wiederherzustellen, zu korrigieren oder zu beeinflussen sind, müssen vor allem effizient und schnell wirksam sein. Aufgrund der hohen Anzahl an Krankheitsformen müssen jedoch stets neue Wirkstoffe und Darreichungsformen gefunden, getestet und erprobt werden.
Eines der vielversprechendsten therapeutischen Potenziale weisen dabei sogenannte genetische Medikamente auf. Sie können auf unterschiedliche Arten wirken und zur Heilung einer Vielzahl an Krankheiten verwendet werden. Die Darreichungsform stellt sich jedoch als beständiges Problem dar.
Das Mittel, mit dem genetische Medikamente in die befallene Zelle eingebracht werden können, ist der sogenannte Vektor. Bis vor kurzem wurden dafür Viren verwendet, welche jedoch eine potentielle Erkrankungsgefahr mit sich bringen. Aus diesem Grund wird vermehrt an sogenannten Lipid Nanopartikeln (LNPs) geforscht. Gelangen diese in die Zelle entstehen Organellen, welche allgemein als Endosome bezeichnet werden. Die Lipidmembrane der LNPs scheinen im weiteren Verlauf mit diesen Endosomen zu fusionieren und können dadurch ihren Inhalt in das Zellplasma entleeren und als Medikament wirken.
Ziel dieser Promotion ist es, diesen Prozess mithilfe von superauflösender sowie zeitauflösender-, nichtlinearer Multiphotonenmikroskopie zu untersuchen. Dadurch können neben der Ortsauflösung unterhalb des Abbelimits, zusätzlich Informationen über die physiologische Umgebung, wie dem pH-Wert, getroffen werden. Mithilfe dieser synergetischen Nutzung können neue Aufschlüsse über den Therapieablauf, den Einussfaktoren sowie den Limitierungen der Gentherapie getroffen werden.