Orbitabodenfrakturen entstehen meist durch ein stoßartiges Trauma im Augenbereich. Der Bruch kann zu Komplikationen, die von ernsten kosmetischen Defiziten über funktionelle Störungen wie Doppelbildern bis hin zur Erblindung führen. Den bisherigen Behandlungsmethoden ist der problembehaftete Zugang über das Unterlid gemeinsam. Dort wird das Implantat von oben über die Fraktur geschoben. Dabei kann es zu Störungen des Lidschlusses, des Tränentransportes, sowie der Sehfähigkeit als Folge des Eingriffs kommen. Bei dem geplanten Projekt soll für eine neue Operationsmethode ein Implantat mit passendem Implantationssystem entwickelt werden. Bei der neuen Implantationsroute wird der Zugang über die Nase und die Kieferhöhle geschaffen und so die o.g. Komplikationen vermieden.
Die prinzipielle Machbarkeit der Methode wurde bereits bewiesen, jedoch auch die bisher schwierige Einbringung und Manipulation des Implantats in der Kieferhöhle beschrieben.
Ziel des Projekts ist, dass sich das Implantat nach erfolgreichem Transport in die Kieferhöhle dort expandiert und mithilfe des Implantationssystem an die natürliche S-Form des Orbitabodens anmodellieren lässt und eine ausreichende Abstützung des Frakturbereichs gewährleistet. Der ganze Entwicklungsprozess wird durch laufende Finite-Elemente (FE) Simulationen begleitet bzw. optimiert. Nach erfolgreicher Herstellung eines Prototypen werden zuvor festgelegte Kontrollkriterien geprüft und nach Bestehen eine Usability-Untersuchung durchgeführt werden. Die nötige Biokompatibilität des Implantats soll durch zulassungsgerechter Testverfahren in klinischen Laboren nachgewiesen werden.
Die Promotion wird in Kooperation mit industriellen Partner, sowie dem Universitätsklinikum Regensburg (UKR) durchgeführt.