Osteosarkome sind seltene und heterogene maligne Entitäten. Betroffen sind zumeist Kinder und Jugendliche oder Patienten zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Gründe für die schlechte Prognose sind die frühe Metastasierung in die Lunge, hohe Rezidivraten und die Resistenzentwicklung gegenüber Chemotherapeutika. Durch die Manipulation verschiedener zellulärer und molekularer Signalwege induzieren Osteosarkome eine verstärkte Angiogenese zur Versorgung des Tumorgewebes. In den letzten Jahren wurden vermehrt Inhibitoren untersucht, welche in der Lage sind, obwohl die Tumorgröße als auch die tumorinduzierte Angiogenese zu inhibieren.
Eine der potentiellen Substanzen ist ein Ellagitannin namens Punicalagin, welches in der Schale des Granatapfels vorkommt und laut neuen Studiendaten eine antiinflammatorische und antioxidative Wirkung hat. In Zellkultur und im Xenograft-Mausmodell hat Punicalagin bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Es wirkt pro-apoptotisch, hemmt die Angiogenese und die Tumor-assoziierte Inflammation und reduziert die Größenzunahme.
Das Chorion-Allantois-Membran (CAM)-Modell ist ein 3D-in-vivo-Tumormodell und stellt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung dar. Die CAM ist eine stark vaskularisierte Membran des befruchteten Hühnereis, über die der Embryo den Gasaustausch betreibt. Auf dieser Membran können Primärgewebe oder Tumorzellen implantiert und kultiviert werden und sie ermöglicht ebenfalls die Testung von Therapieansätzen.
Diese Arbeit untersucht die Wirkung von Punicalagin auf Osteosarkom-Primärgewebe und Osteosarkom-Zelllinien im CAM-Modell.