Das duktale Adenokarzinom des Pankreas, sowie das Cholangiokarzinom werden meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da sie zu Beginn als „stumme“ Tumore wachsen. Es haben sich häufig schon Metastasen gebildet, was die niedrige Überlebensrate bedingt. Die chirurgische Resektion ist bei beiden aggressiven Erkrankungen die potentiell kurativste Behandlung. Die weitere wichtige therapeutische Maßnahme ist die Chemotherapie.
Ein neuer Therapieansatz untersucht das reichhaltige Tumorstroma, welches den Tumor umgibt. Die wichtigste Zellpopulation im Stroma sind die Fibroblasten, welche in der Mikroumgebung des Tumors entscheidende Funktionen übernehmen. Sie werden vom Tumor aktiviert als sogenannte Tumorassoziierte Fibroblasten (CAFs). Es wurden auch Tumorassoziierten Makrophagen (CAMs) entdeckt, die eine Rolle für die Immunumgebung des Tumors spielen und die Metastasierung fördern. Diese tumorassoziierten Zellen könnten eine Schlüsselrolle bei neuen Therapieansätzen gegen Krebs spielen.
Bei meiner Arbeit ist das Ziel, CAFs und CAMs im 3D-in-vivo-Modell auf der Chorioallantois-Membran (die CAM – eine vaskularisierte extramembryonale Membran) des befruchteten Hühnereis zu untersuchen, um direkt am humanen Gewebe Ergebnisse zu erzielen. Das Primärtumorgewebe stammt aus Operationen der Klinik und Poliklinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Regensburg und kann auf die CAM gelegt werden und dort anwachsen. Das Tumorgewebe wird spätestens nach einer Woche wieder von der CAM entfernt. Die Zellanzahl der CAFs und CAMs soll zunächst im Primärgewebe sowie nach Wachstum und Behandlung auf der CAM ermittelt werden. Dafür werden immunhistochemische Färbungen von histologischen Schnitten mit spezifischen Antikörpern angefertigt.
Auch sollen die CAFs auf ihr Verhalten und Ansprechen auf Chemotherapie (Oxaliplatin und 5-Flourouracil (5-FU)) untersucht werden. Diese werden in einer in vitro Versuchsreihe mit Kokultivierung humaner Tumorzelllinien und CAFs getestet.