Endometriose ist eine weltweit bekannte Krankheit, die besonders Frauen im gebärfähigen Alter, meist zwischen 35 und 45 Jahre, betrifft. Dabei haben diese Frauen endometrioide Zellanhäufungen außerhalb des Uterus, die vom Hormon-Zyklus der Frau kontrolliert werden. Die betroffenen Frauen leiden dabei meist unter starken Schmerzen, irregulären Menstruationszyklen oder auch Infertilität und sind in ihrem Alltag oft eingeschränkt. Endometriose zeichnet sich durch eine hohe Vaskularisation aus, die zur Entstehung und zum Wachstum der Endometrioseherde führt, die vor allem durch Östrogene beeinflusst wird.
Das 3D-in-vivo- CAM- Modell wurde bisher unter anderem als Tumormodell zur Untersuchung von Neovaskularisation, zur Austestung individueller Krebstherapien oder zur Bewertung von neu auftretenden Metastasen verwendet. Das Modell ist ein Zwischenschritt zwischen Laborversuchen und Klinischer Forschung und erfüllt die 3R-Prinzipien (Reduction, Refinement, Replacement). Die Chorioallantois-Membran ist hoch vaskularisiert und dient als idealer fruchtbarer Nährboden für Zellen, wie z.B. Tumorzellen und Endometriosezellen und eignet sich zur Durchführung von Angiogenese-Untersuchungen mittels LASCA-Verfahren (Laser-Speckle-Contrast-Analysis).
Unser Fokus liegt darauf verschiedene Substanzen, wie Retinoide, im CAM-Modell in Bezug auf deren Einfluss auf die Neovaskularisation und Proliferation zu untersuchen. Dabei ist ein Vorteil des CAM-Modells, das wir die Möglichkeit haben Veränderungen in Echtzeit zu beobachten. Diese möchten wir im Anschluss immunohistochemisch darstellen und evaluieren.